SITUATION             Das Entwicklungsgebiet liegt an der breiten Ausfallstrasse nach Köpenick, zwischen dem Kraftwerk Klingenberg und dem Funkhaus Berlin.

Da die Räume im Funkhaus eine akustische Qualität haben hat sich hier die Musikszene angesiedelt. Musiker aus ganz Deutschland und Europa finden sich hier ein. Das Grundstück hat eine Wasserlage. Es gibt viele Freiflächen und einen Hafen. Das Grundstück endet nördlich am Wallgraben der renaturiert wird und eine GRÜNE Verbindung von der Köpenicker Chaussee zur Spree sein wird. Diese setzt sich über eine noch zu errichtende Fußgänger- und Fahrradbrücke zum Plänterwald fort.

Nördlich dieser Grünverbindung befindet sich ein Grunstück mit etwa 30.000qm. Es grenzt mit 250m an die Köpenicker Chaussee, mit nur etwa 20m an die Spree. Hier soll ein innovativer Bürokomplex in der Art eines Campus entstehen. Nördlich davon befindet sich ein weiteres Grundstück. Der Eigentümer ist auch hier der Besitzer des Funkhauses. Hinsichtlich einer Entwicklung auf seinen Grundstücken ist von Kongress, Hotel, Messe und Veranstaltung die Rede.

KONZEPT             Die drei Grundstücke sollen trotz unterschiedlicher Nutzungen, Lagen und Geometrie gesamtstädtebaulich betrachtet werden. Ziel ist es in einem Leitbild zu definieren was ihnen gemeinsam ist und wie man sie verbinden kann.

Diese Verbindung wurde von uns sehr ernst genommen. Eine Verbindung über den breiten Gehweg an der Köpenicker Chaussee wurde von uns wegen des starken Verkehrs ausgeschlossen. Aus unserer Sicht müssen Menschen und Verkehr sobald sie den Ort erreicht haben sofort die Köpenicker Strasse verlassen Verbindungen auf den Grundstücken nutzen.

Durch die besondere Lage der Grundstücke am Wasser haben wir den Punkt herausgearbeitet. Im Ergebnis haben wir eine Tangente an die Uferlinie gelegt. Diese Tangente wird auf etwa 10m Breite aufgewertet und wird so zum alles verbindenden Element.

An dieser Tangente werden die Baukörper der ersten Gebäudereihe angeordnet und ausgerichtet. Die Zonen zwischen den Baukörpern und der Tangente werden als Erschließungsbereich, Aufenthaltszone und Uferpromenade ausgebildet. Als Vorbild diente hier auch die Hafen City in Hamburg. Diese Tangente ist für alle Anrainer interessant, da so das Erlebnis „Spree“ und die Weitläufigkeit am Wasser als grosszügig wahrgenommen wird. Eine Situation die man auf einem urban verdichtetem Grundstück nicht hat. Für den Eigentümer dem auch das Funkhaus gehört kommt hinzu, dass er seine zwei Grundstücke über das fremde Grundstück verbunden bekommt. Das hat für seine Nutzung mit Kongress und Hotel im Norden und Veranstaltung im Süden einen erheblichen Mehrwert.

Es gibt eine historische straßenbegleitende Bebauung. Wir, aber auch die Eigentümer der anderen Grundstücke folgen dieser bei ihren Neubauplanungen. Das weitgehende Schließen der Straße erscheint aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens richtig. Dahinter bilden sich Plätze aus und die Bebauung öffnet sich mit Ein- und Ausblicken zum Wasser und dem Plänterwald. Die Quartiere sind autofrei.



VORSCHLAG STÄDTEBAU REALISIERUNGSTEIL          

Das Grundstück Realisierungsteil hat nur 20m Wasserfront.

Durch die Ausrichtung der zwei Hochäuser auf diesem Grundstück parallel zur Uferpromenade liegen diese nun „direkt an der Spree“. Sie sind genauso ausgerichtet wie alle anderen die Uferpromenade begleitenden Baukörper. Mithin ist die gesamte Anordnung stringent und geordnet. Dadurch, dass diese Hochhäuser zu den eigenen Grundstücksgrenzen verdreht sind fallen selbst die Abstandsflächen der vorgeschlagenen Hochhäuser auf das eigene Grundstück.
Weitere Baukörper mit gleicher Grundfläche legen sich parallel an den Wallgraben und die Köpenicker Chaussee. Was anfangs aussieht wie hingewürfelt unterliegt dieser strengen Ordnung die so „leicht“ erscheint.

An der Köpenicker Chaussee riegelt ein fünfgeschossigen Baukörper den sich durch die Hochhäuser bildenden Platz zur Strasse hin ab. Durch die Gebäudehöhe und die Länge nehmen wir Bezug auf die gegenüberliegende Kraftwerkssiedlung die unter Denkmalschutz steht. Eine Erhöhung direkt gegenüber dem drei Giebeln des ehemaligen Wohnhauses der Kraftwerksmitarbeiter versucht mit diesen in Dialog zu treten und signalisiert gleichzeitig die Zufahrt zum Vorplatz der Hochhäuser. Mit unseren Hochhäusern liegen wir im Innern des Grundstückes und damit in angemessener Entfernung zu dem Denkmal.

 
 

Keuthage Architekten

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